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Nur KINDER, KÜCHE, KIRCHE?
TRIEBWERK 7, INNSBRUCK (2020) 

„Umstrukturierung! Erneuerung! Modernisierung!
Das holen wir als erstes raus. Das ist der ‚gesunde Keuschheitssinn‘. Wir ersetzen ihn durch den ‚hemmungslosen Freiheitsdrang‘. […]
Die engen, hochhackigen Pumps, die das Gesäß hochschrauben und die Eierstöcke zerfetzen. […]
Fertig! Die Lady ist bedient! Du bist schön, du bist frei, du bist jung, modern, begehrenswert, reizend, hygienisch, sterilisiert und sexy.“ 

Nur Kinder, Küche, Kirche?
von Franca Rame & Dario Fo

Mama Hexe
Eine Frau allein
Monolog der Nutte in der Heilanstalt 

Alice im Land ohne Wunder 

Mehrere Monologe, eine Grundthematik:
„Dieses Stück handelt von der sexuellen Versklavung der Frau.“

Die Coronakrise hat die „Drei großen K’s“ leider wieder zum Thema gemacht, Frauen als unterbezahlte Systemerhalterinnen, zunehmend von häuslicher- und sexualisierter Gewalt Betroffene, oder ins traditionelle Familienmodell Zurückgedrängte.Ganz im Sinne des italienischen Aktivistenehepaars Rame und Fo ist es heute (leider) noch genauso wichtig wie in den 70er Jahren, das Private politisch zu machen und „Unsichtbare Frauen“ ins Rampenlicht zu holen. In überhöhter und grotesker Darstellung werden patriarchale Gesellschaftssysteme und deren Auswirkungen durchleuchtet.  

(c) Carmen Sulzenbacher
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TRIEBWERK 7
Premiere: 8. Oktober 2020
Ein Stationentheater in der Ferrarischule Ibk 

 

SCHAUSPIEL Tamara Burghart, Carmen Gratl, Alica Sysoeva, Elena Ledochowski
REGIE Julia Jenewein
AUSSTATTUNG Franka Goller

PRODUKTION Triebwerk 7 
TECHNIK David Moessmer 
FOTOS Carmen Sulzenbacher/Daniel Jarosch

 

 

 

Pressestimmen

Das Thema hat wenig an Aktualität eingebüßt. Die Coronakrise hat gezeigt, wie schnell uns gesellschaftliche Errungenschaften wieder abhandenkommen, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern. (...) Die Regisseurin beziehungsweise die Darstellerinnen spicken „Nur Kinder, Küche, Kirche“ mit ordentlich Humor, mit untergründigem Sarkasmus und garnieren das Stück mit Pfiff – die Frauen wissen sich zu wehren.


 

In „Tutto casa, letto e chiesa“ (1977) von Dario Fo und Franca Rame sind Frauen die Leidtragenden, sie werden misshandelt, eingesperrt, unterdrückt. Aber sie holen zum Befreiungsschlag aus – und wollen keine Opfer sein. (...) Ja, „Nur Kinder, Küche, Kirche?“ ist drastisch und bedingungslos, kann in seiner Überhöhung aber eine Diskussion über die drei „K“ anstoßen. Bitter nötig wäre sie.

 

 


Selbst die Abschlussperformance (...) lässt keinen Zweifel aufkommen: Der Kampf ist noch längst nicht ausgestanden. Die neuen Frauenbilder entpuppen sich dabei als besonders hinterfotzige Domestikation, weil sie uns letztlich in sterile Avatarinnen umstylen wollen.

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