GESPRÄCH WEGEN DER KÜRBISSE
THEATER PRAESENT, INNSBRUCK (2021)
ELISABETH Ich meine – manchmal muss ich einfach fassungslos weinen.
ANNA Naja. Und?
ELISABETH Diese Dinge zertrümmern mich. Das ist alles.
ANNA Ist das neu, das Oberteil?
Gespräch wegen der Kürbisse
von Jakob Nolte
Anna und Elisabeth sind Freundinnen. Die engsten Freundinnen. Oder zumindest waren sie das mal. An einem dystopisch anmutenden Ort feiern sie ihr Wiedersehen und tauschen sich aus. Über den letzten Urlaub, die Arbeit, die Familie. Wo genau sie sind und was sie dort tun, ist nur eine der Fragen, die man sich bald stellt. Ein Riss zieht sich durch die Unterhaltung und steigert sich zu einem absurd-groteskem Schlagabtausch.
Themen werden angeschnitten und abgewürgt, Emotionen gehen unter und kochen über, es wird merkwürdig unangenehm. Heiße Diskussionen über die Rüstungsindustrie, den Mossad, Weltraummüll und Leichen im Mittelmeer mischen sich unter die Freundschaft, Realität und Fiktion verschwimmen. Doch an der Grenze zum Irrsinn liegt viel Wahrhaftigkeit und wer am Weg das Ziel verliert, der sollte einfach drüber lachen.
THEATER PRAESENT,
Premiere: 27. Mai 2021
SCHAUSPIEL Elena-Maria Knapp, Margot Mayrhofer
REGIE Julia Jenewein
AUSSTATTUNG Katharina Ganner
ASSISTENZ Philipp Rudig
TECHNIK : Marco Friedrich Trenkwalder, Lukas vom Hofe, Elias Howard
PRODUKTION Theater praesent
FOTOS Daniel Jarosch
Pressestimmen
In „Gespräch wegen der Kürbisse“ also lernt man einiges über Wohlstandsverwahrlosung und über die Anstrengungen, echte Sorge mit erfundenen Sorgen aufzuhübschen. (...) Zwei derangierte Nervenbündel, manchmal ätzend schnippisch, dann stumpf, dann überdreht. Aber nie bis zur Karikatur verfremdet. (...) jedenfalls ist irgendwas passiert. Oder es passiert gerade. Weiß der Teufel, was. Man sollte es auf keinen Fall verpassen. (Joachim Leitner)
(...) das Theater praesent lockt grotesk abgründig wie brillant (...) Elena-Maria Knapp und Margot Mayrhofer entwickeln daraus ein atemberaubendes Spiel, wo hinter jedem Satz eine neue Ungeheuerlichkeit lauert, welche einen immer wieder staunen und laut auflachen lässt. (Christine Frei)